Isla de la Plata und das Fischerdorf Puerto Lopez

Aufgrund der kurzen Distanzen in Ecuador konnten wir bald das Fischerdorf Puerto Lopez erreichen und fanden knapp hinter dem Hotel Mandala einen schönen und ruhigen Stellplatz direkt am palmenbewachsenen Sandstrand. Zu dieser Jahreszeit besuchen Touristen aus aller Welt das ansonsten verschlafene Fischerdorf um Buckelwale zu beobachten, die die Wintermonate von Juli bis September in den wärmeren ecuadorianischen Gewässern verbringen. Bereits bei unserem ersten Erkundungsgang in den Ort versuchten uns mehrere Tourenanbieter für sich zu gewinnen. Wir überlegten nicht lange und buchten die billigste Tour für den nächsten Tag. Am nächsten Morgen ging es mit einem 300 PS starken Motorboot und 10 anderen Touristen in voller Fahrt über den Pazifik. Der Bug des Bootes sprang bei jeder entgegen rollenden Welle weit aus dem Wasser um gleich darauf mit einem heftigen Platscher wieder ins Wasser zu donnern. Klatschnass und leicht frierend war bereits die Insel in Sicht gekommen, als auf einmal Wale in der Nähe auftauchten. Der Kurs wurde geändert und wir folgten einer Walfamilie. Um besser sehen zu können kletterten wir auf das Dach des Bootes, das bedrohlich wankte. Mit gezückter Camera und ausgefahrenem Teleobjektiv stellte sich die Fotojagd auf dem schwankenden Bootsdach als äußerst unangenehme Angelegenheit heraus. Martin drückte Anna zur Fixierung mit aller Kraft gegen die Reling, die jedoch nur aus einer Schnur in Hüfthöhe bestand.

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Wie auf Bestellung schwamm nun eine Walfamilie neben unserem nun ganz langsam fahrenden Boot. Aus allernächster Nähe konnten wir die Größe dieser sanften Tiere erst so richtig erfassen. Fasziniert konnten wir für mehrere Minuten die bis zu 30 Tonnen schweren Buckelwale beobachten. Glücklich über diese beinahe berührende Begegnung nahmen wir wieder Fahrt auf und erreichten bald darauf die Isla de la Plata die zum Nationalpark Machalilla gehört. Wir hatten Glück und bekamen mit zwei Portugiesen einen eigenen Guide. Zu viert entschieden wir uns für einen längeren Rundgang auf der Insel um mehr Vogelarten beobachten zu können. Es dauerte auch nicht lange bis der erste Blaufusstölpel mitten auf dem Weg sein Nest bebrütete. Neben diesen sehr putzigen Tierchen, die uns mit ihrem Watschelgang ein bisschen an die Pinguine in Argentinien erinnerten. Zurück auf dem Boot gab es eine kleine Stärkung. Wir wunderten uns warum die Guides die Abfälle der Melonen ins Wasser warfen. Doch wieder wie auf Kommando tauchten kurz darauf mehrere riesige Wasserschildkröten direkt neben dem Boot auf und knabberten gierig an den Melonenresten.

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Unser Glück schien kein Ende zu nehmen und so fuhren wir begleitet von einer großen Delphinschule zu einem geeigneten Schnorchelplatz. Auch hier funktionierte der Trick mit den Essensresten wieder hervorragend um wunderschöne bunte Fische anzulocken. Kurz darauf mussten wir jedoch schon die Rückreise antreten, da das Meer am Abend immer wilder wurde. Bei der Rückfahrt erzählte uns ein junger Helfer, dass für eine Fahrt zur Isla de la Plata etwa 180 Liter Treibstoff benötigt werden. Trotzdem waren wir glücklich über den mehr als geglückten Ausflug und erreichten durchgeschüttelt und nass den Strand von Puerto Lopez. Wie eine richtige Prinzessin wurde Anna von ihrem Prinzen Martin vom Boot zurück an Land getragen um keine nassen Füße zu bekommen – auch Strumpfhosen haben Vorteile!
Ein weiteres Highlight stellte für uns das tägliche rege Treiben der frühmorgens zurückkehrenden Fischer dar. Haie, Thunfische, Krabben und was noch so alles im Meer schwimmt oder krabbelt wurde jeden Morgen teils direkt vom Boot feilgeboten, in großen Mengen kistenweise in Laster gekarrt oder auch gleich direkt am Strand filetiert. Dieses Schlaraffenland ließen sich nicht nur unzählige Vögel nicht entgehen, sondern auch wir nicht. Da jedoch Thunfisch und Co. nur im Stück verkauft wurden, suchten wir uns das kleinste Exemplar heraus und hatten trotzdem für 5 $ ausreichend Fisch für vier Mahlzeiten. Einfacher stellte es sich heraus fertig filetierte Fische zu kaufen die sich hervorragend in Ceviche und zahlreiche andere Leckereien verarbeiten ließen. Die Ceviche- Sucht hatte uns bereits in Peru erfasst. Das dortige Nationalgericht, bei dem roher Fisch in Zitrone “gekocht” wird und mit Zwiebeln und viel Chili serviert wird ist nicht nur kinderleicht in der Zubereitung, sondern auch wunderbar erfrischend und immer wieder köstlich.

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Als sich eines Tages endlich die Sonne blicken ließ beschlossen wir den Strand “Los Frailles” der auch zum Machalilla Nationalpark gehört zu besuchen. Endlich konnten wir auch unseren Sonnenschirm auspacken und genossen den ersten Strandliegetag unserer Reise. Leider hielt dieses sonnige Vergnügen nicht länger an und bereits am nächsten Morgen begrüßte uns wieder der uns nun schon gut bekannte Küstennebel.

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